Androgynie

Androgynie

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An|dro|gy|nie 〈f. 19; unz.〉
1. 〈Med.〉 das Vorhandensein männlicher Keimdrüsen, entsprechend den Geschlechtschromosomen, bei gleichzeitiger Ausbildung aller übrigen weiblichen Geschlechtsmerkmale
2. 〈Bot.〉
2.1 gleichzeitiges Auftreten rein männlicher u. rein weiblicher Blüten auf einer Pflanze
2.2 das Vorkommen männlicher Blüten an sonst rein weiblichen Blütenständen
2.3 das Hintereinanderauftreten männlicher u. weiblicher Blüten am gleichen Blütenstand
[→ androgyn]
Die Buchstabenfolge an|dr... kann in Fremdwörtern auch and|r... getrennt werden.

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An|d|ro|gy|nie, die; - (bildungsspr., Fachspr.):
androgyne Beschaffenheit.

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I
Androgynie
 
die, -, ältere Bezeichnung für den männlichen Pseudohermaphroditismus.
 
II
Androgynie,
 
biologisch-medizinisch die männliche Form des Pseudohermaphroditismus. Das Wort Androgynie kommt von griechisch andros Mann und gyne Frau. Ein Androgyner ist ein männlicher Zwitter mit voll ausgebildeten männlichen Geschlechtsorganen, aber eher weiblicher Körpergestalt, der sich weiblich fühlt. Das Gegenteil davon ist ein Gynander (Gynandrie). Beides ist von der Transsexualität zu unterscheiden. (Siehe auch: Hermaphroditismus).
 
Im gesellschaftlichen Sinne bezeichnet man damit die heute im Trend liegende Erscheinung, dass sich die beiden Geschlechter von den überkommenen Merkmalen und Rollen lösen und sich einander nähern und angleichen: im äußeren Erscheinungsbild (Frisur einschließlich Haarlänge, Färben und Dauerwellen, Schminken, Verwendung von Parfum, Ohrschmuck u. a.), in der Kleidung (Hosen einschließlich Latzhosen und Hosenträgern, Krawatten), im Gefühlsbereich (auch Jungen und Männer sollen Gefühle wahrnehmen und zeigen, Mädchen und Frauen dürfen stark und fordernd sein. ..) und schließlich im sozialen Bereich (Hausmann, Frau mit Beruf, Karriere und Führungsanspruch).
 

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An|dro|gy|nie, die; -: androgyne Beschaffenheit: Er ist die personifizierte A.: Das japanische Model Gaku posiert für Modeaufnahmen sowohl als Mann als auch als Frau (Focus 52, 1997, 166).

Universal-Lexikon. 2012.

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